Umbau der Sakristei der Sankt-Bonifatius-Kirche in Asperg

Umbau der Sakristei der Sankt-Bonifatius-Kirche in Asperg

Im Laufe der Zeit veränderten sich die Anforderungen an die Sakristei. Es kamen im Laufe der Jahre zahlreiche Gegenstände hinzu. Dadurch wurden viele Gebrauchsgegenstände zusätzlich zu den vorhandenen Möglichkeiten eingelagert. Der Raum glich deshalb zwischenzeitlich mehr einem Abstell- und Technikraum anstatt einem Vorbereitungsraum für den Gottesdienst.

Es galt nun, einen Raum zu schaffen, in dem die Vorbereitung des Gottesdienstes in ruhiger Atmosphäre geschehen konnte und die Möglichkeit besteht, intime Gespräche zu führen bzw. auch gemeinsam zu beten.

Durch klare Linien und wenige Materialien soll dies gelingen. Das Grundkonzept ist eine neue innere Raumhülle zu schaffen, die keine Vorsprünge hat sondern nur Einschnitte für Fenster, Türen und auch eine Arbeitsfläche zulässt.
Das Einbauschranksystem, in dem die Gegenstände und die Technik jetzt untergebracht sind, ist aus hellem Naturholz, wodurch eine schöne und warme Raumatmosphäre geschaffen wird. Die Einschnitte sind durch einen einheitlichen Rotton klar definiert. Der Boden ist mit anthrazitfarbenen Fließen bestückt und tritt somit vor der Einrichtung zurück. Auch die mit weißen Gipskartonplatten verkleidete Decke unterstreicht die ruhige Wirkung des Raumes.

Bei der Renovierung wurde aufgrund der schlechten, energetischen Bauweise  zudem gleich eine Innendämmung vorgesehen. Diese besteht aus Holzweichfaserplatten, die mit Lehm verputzt wurden. Dadurch konnte der zuvor eher modrig riechende Raumgeruch in einen angenehm duftenden Raumgeruch verbessert werden. Somit hat die Sakristei nun auch in Bezug auf andere Sinne als nur das Sehen deutlich zugewonnen.

Eine Besonderheit ist das Kreuz in der Sakristei: Es ist im Stile des Kreuzes aus dem Kirchensaal in die hölzerne Schrankfläche aus Stahl eingelegt worden. Auch notwendige Lüftungsschlitze für die Weihrauchgefäße sind in dieser Art gestaltet.

Damit der Raum in der Mitte wirklich komplett freibleibt, sind sogar die Hocker wie Schubladen in den Schrank integriert.

Insgesamt entstand nun ein großzügiger, ausgewogener, ruhiger und freundlich wirkender Raum.

Projektdaten

Bauzeit: 2013
Baujahr: 1952-1953